Heute ist Totensonntag.

Einer der vielen Novembertage, die ich so liebe, wie den dichten Nebel, den ersten Frost morgens auf Dächern und Autofenstern. Immer wieder überraschend die Sonne, die sich ihren Weg durch Dunst und Nebel erkämpft,

um dann mit noch erstaunlicher Wärme Präsenz zu zeigen.

Das Leuchten gelber Blätter auch an trüben, dunklen Tagen. Irgendwie passt es dazu, dass meine Mutter über Nacht von ihrem kleinen, aber doch eigenständigen Leben zum vollstationären Pflegefall geworden ist.
Das passiert. Kann auch mir geschehen - niemand kann sich davor schützen. Oder doch?
Wird ein Leben in Gemeinschaft, in unserem Haus an der Düsseldorfer Straße, das Altern hinauszögern?
Die Gebrechlichkeit verhindern? Sicher nicht. Wir sind ja auch kein Pflegeheim! Doch es wird kleine und größere Hilfen geben, wenn alles nicht mehr so einfach geht. Und es werden vertraute und liebgewordene Menschen da sein.
Wir werden aufeinander achten.....
 
Und heute? Es gibt ja ein Leben vor dem Alter!! Und da stehen die Vorzeichen gerade genau andersherum.
Ein Kind wird krank und Vater/ Mutter müssen zur Arbeit? Ich kümmere mich gerne, fahre zum Arzt, mache Wadenwickel und Hühnerbrühe, lese vor...
Die Schule fällt aus? Wir können gemeinsam etwas Leckeres kochen, und für Mama/ Papa kochen wir gleich mit.
Der Hund kann leider nicht mit zum Seminar? Er kennt mich schon und weiß, dass ich gerne spazieren gehe und hinter den Ohren kraule.
 
So viele Gelegenheiten - wer will da zwischen Alt und Jung unterscheiden????
So viele Chancen - zum Leben!

Birgit